Friendship - richtig wichtig

Die Beratungsstelle TABU - Anlaufstelle Gesundheit-Frauen-Familie, Schwerpunkt FGM/C in Gaarden ist die einzige Beratungsstelle mit dem Schwerpunkt für weibliche Genitalverstümmelung in Schleswig-Holstein. FGM/C steht für „Female Genital Mutilation/Cutting“, eine rituelle Beschneidung der weiblichen Genitalien. Die Fachstelle TABU begleitet in diesem Kontext einen besonders schützenswerten, vulnerablen Personenkreis. Nicht nur die erwachsenen von Genitalverstümmelung betroffenen Frauen/Mütter benötigen Unterstützung sondern auch deren Töchter.


Die Mädchen bringen ihr individuelles Erlebnis der weiblichen Genitalbeschneidung mit. Sie sind Überlebende einer Menschenrechtsverletzung, die sie selbst oder ihre Mütter erlebt haben. Einhergehend mit einer (transgenerationalen) Traumatisierung erleben die Mädchen, auch der zweiten Generation, Auswirkung dieser Praktik in ihrem Alltag. Berücksichtigt werden muss, dass ein Aufwachsen in Deutschland keinen generellen Schutz für die Mädchen bedeutet. Der Einfluss der Familien aus dem Heimatland oder der Community kann für die Mädchen eine Gefährdungslage u.a. bei Ferienreisen bedeuten. Hier gilt es den potentiell Gefährdeten Schutzmechanismen aufzuzeigen.

 

Die Fachstelle möchte mit einem neuen Angebot altersgerecht auf die Töchter eingehen und einen geschützten Reflexions- und Begegnungsraum für die Gruppe der jungen Mädchen zwischen 8 bis 14 Jahren schaffen. Die Mädchen sollen eine Sprachfähigkeit erlangen zu Themen, die oft mit Unsicherheiten als auch Tabus verbunden sind (z.B. die Herausforderungen des Aufwachsens in zwei Kulturen, Fragen über den eigenen Körper insbesondere mit den Veränderung der Pubertät). Ein zwangloser Austausch unter Freundinnen oder innerhalb der Familie ist oft nicht möglich. Darüber hinaus geht es um das Sichtbarmachen der individuellen Stärken und Bedürfnisse.


Ziel ist es, wöchentliche Treffen für die Zielgruppe der Mädchen im Alter von 8 – 14 Jahren zu etablieren. Begleitet wird das Projekt durch die Mitarbeitenden der Fachstelle TABU und durch ehrenamtliche Unterstützung einer weiteren jungen Frau aus einem Prävalenzland. Geplant ist eine Durchführungsdauer von einem Jahr (10 Monate ohne Ferien und religiöse Feste).

Gefördertes Projekt 2022 • 19.5

Bewilligte Summe

2.400 €

Parlamentssitzung

04.04.2023

Antragsteller

TABU Anlaufstelle Gesundheit, Frauen, Familie mit Schwerpunkt FGM/C
Johannesstraße 45
24143 Kiel

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